Fallbeispiel: Leishmaniose bei einem Hund aus Spanien – und wie damit umgegangen wird.

Dieses Beispiel soll vor Augen führen, dass es leider oft zu verfrühten Behandlungen kommt. Eine Diagnose ist nicht gleich eine Diagnose. Wir selbst haben immer wieder Pflegehunde aus Spanien, die mit einem positivem Schnelltest und einer bereits gestarteten Behandlung mit Allopurinol im Gepäck anreisen.

Zu mir kam Simba ein hochgewachsener, stattlicher Herdenschutzhund. Bei Simba wurde ein Schnelltest – der nebenbei bemerkt minder aussagekräftig, sehr fehleranfällig und deshalb oft „falsch postitiv“ ist – durchgeführt. Der Schnelltest wurde ca. 2 Monate vor Ausreise gemacht und zeigt sich positiv. Nur Aufgrund dieses Ergebinisses wurde sofort mit einer Behandlung mit dem Medikament Allopurinol begonnen. Das bedeutet er war bei seiner Ankunft in Deutschland bereits 2,5 Monate unter Therapie.

Was wird mit dem Schnelltest festgestellt?

Laut Definition dienen Antigen-Tests dem direkten Nachweis eines Erregers (Bakterien, Viren, Parasiten). Im Unterschied zu PCR-Tests, wird bei Antigen-Tests nicht das Erbgut eines Erregers nachgewiesen, sondern dessen Proteine bzw. Proteinhülle. Die Analyse erfordert kein spezielles Gerät, weshalb sie am Ort der Probenahme ohne medizinisches Fachpersonal und
ohne Laborauswertung durchgeführt werden können. Das Ergebnis dauert etwa 15 Minu-
ten. Nachteile dieser „Schnelltests“ sind die hohe Fehleranfälligkeit und der Umstand, dass sie keine Untersuchungen auf das Vorliegen von Varianten erlauben. Es kann auch zu einer Kreuzreaktivität kommen, d.h. unerwünschte Interaktionen des Tests mit anderen Erregern. Bei hohen Konzentrationen anderer Erreger kann es zu unerwünschten Bindungen und infolgedessen zu einem falschen Signal („falsch-positiv“) kommen. Aber auch Interferenzeffekte können Störungen und somit falsche Signale entstehen lassen. Sie werden verursacht durch Komponenten von anderen Erregern, körpereigenen (z.B. Blut) oder körperfremden (z.B. Antibiotika) Substan-
zen und können mehrere Schritte der Antigen-Testprozedur stören. Solche Testverfahren erlauben also keine Aussage über die Krankheitsaktivität, da auch symptomlose oder ausgeheilte Hunde Eiweiße (Proteine) der Leishmanien aufweisen können.

Trotz dieser „schwammigen“ Diagnose wird sehr oft eine Behandlung mit Allopurinol gestartet. Das schlimme daran ist, dass sehr viele Tierärtze diese fraglich gestellte Diagnose nicht hinterfragen. Also bleibt so eine unnötige und nierenschädigende Therapie bestehen.

Sogar in den Leitlinen für Tierärzte (Leishvet Guidelines) wird von einer Behandlung symptomloser Hunde abgeraten.

http://www.leishvet.org/wp-content/uploads/2018/09/DE-Guidelines.pdf

Simba hatte also 2 Monate lang ein Medikament bekommen, dass

a) sehr starke Nebenwirkungen verursacht

b) wahrscheinlich zusätzlich einen Ausbruch provoziert haben könnte

C) sich durch die unnötige Behandlung unter Umständen Resistenzen bildeten

Das größere Übel oder Verbrechen ist aber, das trotz einer vom Tierarzt diagnostizierten Erkrankung (ob diese nun stimmt oder nicht) geimpft, entwurmt und gegen Parasiten behandelt wurde. Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass die Tierärzte keinerlei Gedanken daran verschwenden dass ihre Therapien mitunter auch schwere Schäden verusachen können und meist auch tun. In jedem Beipackzettel von Impfstoffen steht, dass nur gesunde Tiere geimpft werden dürfen. Oft habe ich mir schon die Frage gestellt, ob die Tierärzte diese Beipackzettel jemals gelesen haben?

Falls Viren, Bakterien oder Parasiten in einem Wirt schlummern, können diese durch die oben genannten Maßnahmen zum Ausbruch gebracht werden. Das Immunsystem ist maßlos überfordert.

Ein Hund mit einem intakten Immunsystem könnte mit Hilfe seiner Abwehrmechanismen die Leishmaniose Erreger sehr gut in Schach halten, aber durch die äußeren Einflüsse („Therapien“) – die ganzen chemischen und synthetischen Gifte – wird die körpereigene Abwehr in ihrer Funktion blockiert und es kommt zum Ausbruch. Hinzu kommen dann natürlich noch Stressfaktoren (z.B. die lange Reise von Spanien nach Deutschland, Kastration, minderwertiges Futter, etc.).

Mal zum Nachdenken: wenn diese Mittelmeerkrankheiten alle so schrecklich tödlich sind, dürfte es ja kein Strassenhund jemals über das Welpenalter hinaus schaffen. Aber viele Hunde werden im Alter von 3- 5 Jahren gefangen und die meisten haben wahrscheinlich nie einen Tierarzt gesehen und sind auch nie geimpft worden – trotzdem haben sie überlebt!!!!!  Das Gleiche gilt natürlich auch für die Wildtiere, da diese auch ständig mit denselben Erregern in Kontakt kommen.

Medikamente werden einfach verschrieben, es wird geimpft, egal ob ein Hund gesund oder krank ist. Über die Konsequenzen wird nicht nachgedacht. Eine medikamentöse Behandlung zum falschen Zeitpunkt kann im Körper, neben schwerwiegenden Nebenwirkungen, auch andere Reaktionen hervorrufen.

Was wäre die Lösung gewesen? Das Ergebnis erstmal so stehen lassen und beim Auftreten von Symptomen über eine Behandlung nachdenken. Wir haben hier in Deutschland dann bei Simba nochmal die Blutwerte überprüfen lassen – jede angewandte Testmethode brachte ein negatives Ergebnis für die Mittelmeerkrankheiten. Dieser Befund untermauert meine Bedenken noch um ein vieles mehr – einfach mal pauschal behandeln und den Hund damit unter Umständen massiv schädigen. Das gleiche Problem hatte übrigens meine Cousine auch mit ihrer Pflegehündin Pilla, die ebenfalls über eine Tierschutzorganisation vermittelt wurde. Pilla wurde im Schnelltest positiv auf Ehrlichiose und Anaplasmose getestet, und sollte dann einfach pauschal für 21 Tage mit dem heftigen Antibiotikum Doxycyclin behandelt werden, was natürlich nicht verabreicht wurde. Bei einem erneuten Bluttest waren auch ihre Ergebnisse negativ und sie ist bis heute symptomlos.

Auf keinen Fall hätte aber geimpft werden dürfen. Laut Impfausweis wurde die Mehrfachimpfung und die Tollwutimpfung vor dem Test durchgeführt. Wenn man als Tierarzt ein Gewissen hätte, würde man das Ergebnis erstmal abwarten, bevor überhaupt etwas passiert. Und warum eine 5-fach Impfung? Diese sind zur Ausreise nicht vorgeschrieben. Bei Menschen hat man bereits festgestellt je mehr Impfstoffe auf einmal injiziert werden desto schlimmer können die Nebenwirkungen sein.

Die Entwurmung, Nexgard und eine 2te Tollwut Impfung – inklusive Leptospirose wurde nach dem vorliegenden Testergebnis durchgeführt. Das kann man eigentlich nur als vorsätzliche Schädigung einstufen.

Es wäre keine Entwurmung nötig gewesen, da man nicht präventiv gegen Würmer behandeln kann. Trotzdem wird diese oft pauschal verabreicht und schädigt bei jeder Gabe auch die Darmflora, welche das „Zentralkraftwerk des Immunsystems“ ist. Eine lädierte Darmflora bedeutet ein geschwächtes Immunsystem.

Warum wird anstatt einem Spot-On (was auch schon schlimm genug ist) die Oberkeule Nexgard verabreicht? Nexgard hat belegte, schwerwiegende Nebenwirkungen. Na ja, besser einen geschädigten Hund, als dass ein Floh oder eine Zecke rumkrabbelt. Sogar die Food & Drug Administration (FDA) in den USA musste inzwischen zugeben, dass alle Antiparasitika, die zu der Klasse der Isoxazoline gehören, massive neurologische Störungen inklusive epileptischen Anfällen verursachen können:

Die einzige notwendige Maßnahme wäre die Tollwutimpfung gewesen. Aber auch hier wurde über das Ziel hinausgeschossen, da diese nur ein einziges Mal zur Grundimmunisierung verabreicht werden sollte.

Die Hunde werden durch die medizinischen Behandlungen, die wir Menschen als „lebensnotwendig“ ansehen, zu akuten oder chronisch kranken – im schlimmsten Fall – zu toten Hunden gemacht.

Simba lebt jetzt seit 2 Jahren in seinem neuen Zuhause. Ihm geht es blendend. Nach wie vor ist er symptomfrei und ohne jegliche Medikation.

Quellen + Informationen:

https://www.tierheilpraktiker.de/mein-tierheilpraktiker/alle-ausgaben/5-2020/1175-leishmaniose-beim-hund.html

https://parasitosen.de/krankheiten/leishmaniose/behandlung-leishmaniose

https://leishmaniose-hilfe.com/2019/02/26/th1-th2-immunbalance/

https://www.leishmaniose-hund.de/leishmaniose-therapie.html

https://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00000031/5300_07.htm

http://www.leishvet.org/wp-content/uploads/2018/09/DE-Guidelines.pdf



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