Metronidazol – Die „Durchfall-Pille“ für Hunde

In diesem Blogbeitrag möchten wir gerne unsere eigenen Erfahrungen und Ansichten in Bezug auf ein spezielles Medikament teilen, das Hunden gerne bei Durchfall verabreicht wird: Metronidazol.

Leider erleben wir es immer wieder, dass Hundebesitzer bei Durchfall vor Sorge sofort zum Tierarzt gehen, wo gerne auf die „Durchfall-Pille“ zurückgegriffen und dem Hund – ohne weitere Tests, wie z.B. einer Kotanalyse – verabreicht wird.
Viele Hundehalter wissen zudem nicht, dass es sich bei dieser Durchfall-Pille um ein Antibiotikum handelt!

Grundsätzlich ist ein Tierarztbesuch bei Durchfall erst dann empfehlenswert, wenn er länger als drei Tage anhält und/oder weitere auffällige Symptome wie Lethargie oder Erbrechen auftreten.

An dieser Stelle eine kurze Anmerkung:
Wir berichten hier von unseren eigenen Erfahrungen mit Tierärzten oder denen unserer Kunden. Uns ist jedoch bewusst, dass es auch Tierärzte gibt, die sich viel Zeit nehmen um die beste Behandlung für ihre Patienten zu empfehlen.
Unsere Intention mit diesem Blogbeitrag ist es Hundebesitzer zu informieren und sie für dieses Medikament zu sensibilisieren.

Ja – Metronidazol stoppt den Durchfall bei Hunden – aber in den meisten Fällen nur solange, bis es abgesetzt wird! Dann hat der Hund wieder Durchfall.


Nebenwirkungen von Metronidazol

Da Metronidazol die Blut-Hirnschranke überwindet hat das Medikament viele Nebenwirkungen, die insbesondere das Nervensystem des Hundes beeinträchtigen. Mögliche Nebenwirkungen sind beispielsweise:

  • Erbrechen
  • Appetitverlust
  • Durchfall
  • Depression
  • Steifheit
  • Orientierungslosigkeit
  • Blut im Urin
  • Allergische Reaktion
  • Vermehrtes Sabbern und Würgen
  • Keine Standfestigkeit
  • Zittern
  • Epileptische Anfälle
  • Hepatotoxizität
  • Neutropenie
  • Anfälle
  • Kopfschiefhaltung
  • Lethargie
  • Schwäche
  • Steifheit
  • Ataxie
  • Nystagmus

Bei einer Dosierung über 100 mg/kg kann es bei Hunden sogar zu Nebenwirkungen wie Muskelspasmus oder Zittern kommen. Grundsätzlich wird in der Fachliteratur empfohlen Metronidazol vorsichtig einzusetzen und bei einer Verabreichung über einen längeren Zeitraum die Hunde zu überwachen.
Quelle: vetpharm , PetMD

Warnhinweise laut Packungsbeilage:

  • Das Tierarzneimittel sollte möglichst nur nach erfolgter Empfindlichkeitsprüfung angewendet werden (Unsere Erfahrung: macht kaum ein Tierarzt vor Verabreichung)
  • Metronidazol zeigte bei Labortieren und auch beim Menschen nachweislich mutagene und genotoxische Eigenschaften.
  • Für Labortiere wurde Metronidazol als Karzinogen bestätigt und es entfaltet möglicherweise auch bei Menschen eine karzinogene Wirkung.
  • Beim Umgang mit dem Tierarzneimittel sollten undurchlässige Handschuhe getragen werden, um einen Hautkontakt zu vermeiden.
    (Unsere Anmerkung: Aber wenn es der Hund schluckt, ist es unbedenklich?)

Quelle: Packungsbeilage Metronidazol


Studie „Wirkungen von Metronidazol auf das fäkale Mikrobiom und Metabolom bei gesunden Hunden“

Veröffentlicht im Journal of Veterinary Internal Medicine – Juli 2020

Die Ergebnisse der Studie aus 2020 vom American College of Veterinary Internal Medicine sind erschreckend. Die Hälfte der gesunden Hunde, denen man im Zuge dieser Studie die „Durchfall-Pille“ verabreicht hat, bekamen nach wenigen Tagen bereits Durchfall. Etwas, das dieses Medikament eigentlichen stoppen soll!

Wie die Studie beweist, unterstützt Metronidazol die Darmflora des Hundes nicht, sondern verschlechtert ihren Zustand nur noch. Das konnte am Anteil der Fusobakterien nachgewiesen werden, die bei Hunden, aber auch bei Katzen, für die Verdauung von Proteinen zuständig sind:

Anteil der Fusobakterien
vor der Studie (Normalzustand)
Anteil der Fusobaktieren
nach 7-tägiger Einnahme von Metronidazol
14,5 %0,6 %

Zu Beginn der Studie lag bei den Hunden der Anteil der Fusobaktieren am Mikrobiom bei 14,5% . Bereits nach einer siebentägigen Einnahme des Medikaments betrug der Anteil nur noch 0,6%!
Selbst 42 Tage nach der Einnahme von Metronidazol hatte sich der Anteil nur um 0,6% „erholt“, so dass der Gesamtanteil mit 1,8% extrem niedrig blieb. Dies zeigt, dass die Durchfall-Pille sogar langzeitige negative Auswirkungen auf die Darmflora der Hunde hat.

Desweiteren konnte festgestellt werden, dass die Werte vieler Vitamine, Antioxidantien, Gallensäuren, Metaboliten und Nukleobasen im Hundekörper extrem gesunken waren.

Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung: Hier gehts zur Studie!

„Metronidazole’s mechanism of action is not fully understood.  Its anti-inflammatory action within the gastrointestinal tract may be related to suppression of some parts of the immune system.“

Frei übersetzt:
Wir haben keine Ahnung was dieses Medikament im Körper anrichtet, aber wir geben es einfach jedem Hund, der mit Durchfall in der Praxis auftaucht. Ist halt gut möglich, dass dieses Gift das Immunsystem teilweise lahm legt, aber was solls? Und noch dazu wird dieses Medikament grundsätzlich verabreicht ohne vorher die Leberwerte zu überprüfen, obwohl es bei Leberproblemen eindeutig kontraindiziert ist.


Wenn Sie sich noch mehr über die Studie informieren wollen, empfehlen wir ihnen das Video von Dr. Karen Becker auf Facebook. In diesem Video geht die Tierärztin aus Amerika (auf Englisch) konkret auf die Studie und dessen Ergebnisse ein.
Hier gehts zum Video auf Facebook.


Unsere persönliche Empfehlung:
Verzichten Sie auf Metronidazol bzw. die Durchfall-Pille. Und wenn ihr Hund Durchfall hat greifen Sie nicht sofort zu Medikamenten, sondern probieren Sie es erst mit natürlichen Methoden und Hausmitteln. Nach unserer Erfahrung lässt sich Durchfall bei Hunden in den meisten Fällen auch ohne Medikation in den Griff bekommen.

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Lesen Sie dazu mehr in unserem Blogbeitrag Durchfall bei Hunden! Dort zeigen wir Ihnen Möglichkeiten auf, wie Sie Durchfall bei Ihrem Hund mit natürlichen Hausmitteln behandeln können.


Haben Sie und ihr Hund bereits Erfahrung mit Metronidazol gemacht? Konnte ihnen dieser Blogbeitrag helfen? Teilen Sie ihre Erfahrung in den Kommentaren. Wir freuen uns darauf!


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